Windkraftanlagen in Hille

Wir als Bündnis 90/Die Grünen verfolgen die aktuelle Debatte über die Windkraft intensiv und positionieren uns mit tiefer Überzeugung für Windkraftanlagen in Hille. Wir sehen den Diskussionsbedarf nicht nur als gegeben, sondern als entscheidende Chance, gemeinsam über unsere Zukunft zu sprechen. Denn Strom kommt nicht einfach so aus der Steckdose; er muss verantwortungsvoll erzeugt werden. Für uns ist die Abkehr von fossilen Energien und der Atomkraft ein Gebot der Stunde, eine absolute Notwendigkeit für die Generationen nach uns.

Ein Kohlekraftwerk, wie es leider vielerorts noch Realität ist, würde unsere schöne Heimat Hille nicht nur optisch entstellen, sondern auch unsere Luft verpesten. Zum Glück steht dies bei uns nicht zur Debatte. Doch das Problem ist umfassender: Weiter auf Kohlestrom zu setzen bedeutet, die Umweltprobleme auf andere Orte abzuwälzen. Dasselbe gilt beim Atomstrom, wo wir Risiken und Entsorgung Fragen nicht einfach ignorieren können. Es ist bemerkenswert, dass nicht nur populistische Parteien wie die AfD, sondern auch die CDU/CSU kürzlich wieder den Wiedereinstieg in die Atomkraft forderten – eine Forderung, die nicht nur die immensen Risiken ignoriert, sondern auch zu deutlich höheren Strompreisen führen würde, wie selbst Energiekonzerne und die Industrie skeptisch anmerken. Die Warnungen von Branchenvertretern, wie des EnBW-Chefs zu Gasversorgungsvorhaben, unterstreichen: Der Weg zu teuren und unsicheren Lösungen ist der falsche.

Der Strombedarf in Hille steigt, das sehen wir alle. Die Bedrohung durch den Klimawandel ist nicht länger zu leugnen. Wer das tut, verschließt die Augen vor der Realität – und ja, das schließt auch Parteien wie die AfD ein, die wissenschaftlich fundierte Fakten ignorieren. Aus unserer tiefsten Überzeugung brauchen wir in Hille keine 20 Windräder. Mit dieser Anzahl wurde populistisch versucht, Stimmung zu machen, und sie stand nie wirklich zur Debatte. Fünf bis sieben Anlagen sehen wir aber als ein realistisches Ziel für unsere Gemeinde an. Es ist ein Kompromiss, der uns voranbringt. Auch wenn der Regionalplan vielleicht noch keine konkreten Flächen vorsieht, sind wir überzeugt: Es ist unsere gesellschaftliche Pflicht, unseren Anteil zu tragen und mindestens den Strom in Hille zu erzeugen, den wir auch verbrauchen. Solche zukunftsweisenden Entscheidungen sollten aus tiefster Überzeugung vor Ort getroffen und nicht von oben herab diktiert werden.

Die Sorge um die Vogelwelt teilen wir. Doch wir müssen ehrlich sein: Die größte Bedrohung für unsere Natur geht nicht von wenigen Windrädern aus. Das Insektensterben, der Verlust von Ackerrandstreifen, unser Autoverkehr, der Einsatz von Spritzmitteln und selbst unsere „ordentlichen“ Gärten – all das trägt weitaus mehr dazu bei, unsere Tierwelt zu dezimieren. Windkraft ist hier ein Teil der Lösung, nicht das Problem.

Wir Menschen verbrauchen zu viele Ressourcen. Das ist eine bittere Wahrheit, der wir uns stellen müssen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, jetzt zu handeln. Wir können Entscheidungen nicht auf die lange Bank schieben, nicht auf die nächste Generation abwälzen. Es muss jetzt entschieden werden – nicht erst in zehn Jahren, wenn es vielleicht zu spät ist.

Die Angst vor einem Wertverlust von Immobilien können wir nachvollziehen. Das betrifft viele von uns persönlich. Doch wir müssen auch sehen: Diejenigen, die in unberührten Lagen leben und die Hauptstraßen für sich nutzen, belasten damit oft andere Anwohner auch gesundheitlich und tragen zur Entwertung bei. Wir alle müssen unseren Beitrag leisten. Ein Zurück in eine Zeit ohne Strom, ohne Fortschritt, ist schlichtweg keine Option für uns.

Wenn es um die Wertschöpfung vor Ort geht, sind wir davon überzeugt, dass es gut ist, wenn unsere Bürger in Hille die Möglichkeit haben, hier zu wirtschaften. Es ist doch unfassbar, wenn unbekannte, superreiche Aktionäre, Vorstände und Aufsichtsräte großer Energiekonzerne die Preise diktieren und sich auf unsere Kosten die Taschen füllen. Hier brauchen wir lokale Lösungen mit der Beteiligung von Bürgergesellschaften und nicht die Gier großer Konzerne. Jedem Interessierten ist und war die Möglichkeit gegeben, Anlagen zu realisieren. Dies wäre natürlich wünschenswert wenn es durch Bürger vor Ort geschieht, falls dies nicht geschieht, ziehen wir dennoch Fortschritt dem Stillstand vor.

Über Abstände von Windrädern muss und kann diskutiert werden, das ist selbstverständlich. Aber im Interesse aller sind Kompromisse und Zugeständnisse von allen Seiten nötig. Es geht um unsere gemeinsame Zukunft.

Unser Mühlenkreis wirbt mit seinen historischen Flügeln, doch Windkraftanlagen stoßen leider oft auf Ablehnung. Dabei waren die alten Mühlen der Beginn der Kraftübertragung. Die Entwicklung geht weiter, und es ist entscheidend, dass wir unseren Verstand nutzen und nicht Ängsten und Falschinformationen folgen. Windräder produzieren nachweislich günstigeren und umweltfreundlicheren Strom. Lasst uns diese Chance für Hille nutzen und gemeinsam eine nachhaltige und unabhängige Energiezukunft für unsere Gemeinde gestalten!

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