Wasser schützen – Regen sinnvoll nutzen
Durch eine intelligente Nutzung des Regenwassers und gezielte Versickerung können wir den Grundwasserspiegel erhalten und sogar verbessern. Entscheidend ist dabei, die Regenwassernutzung im privaten Bereich zu fördern: Wer Regenwasser sammelt, entlastet nicht nur die Kanalisation sondern trägt auch aktiv zur Grundwasserneubildung bei. Gleichzeitig sollten Flächen so gestaltet werden, dass Regenwasser versickern kann – etwa durch begrünte Einfahrten, wasserdurchlässige Pflaster und Förderung von Rigolen- und Mulden-Versickerungssystemen. Auch gereinigtes Abwasser lässt sich sinnvoll wiederverwenden und anschließend kontrolliert versickern, um den natürlichen Wasserkreislauf zu schließen. All das funktioniert am besten über zielgerichtete Anreize statt starrer Verbote: Förderprogramme, Beratung und finanzielle Unterstützung motivieren Bürgerinnen und Bürger, Regenwasser als wertvolle Ressource zu begreifen. So schaffen wir ein klimaresilientes Hille und machen deutlich: Regen ist kein Abfall, sondern ein Schatz für unser Grundwasser.
Wichtige Punkte
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Zuschüsse für Regenwassernutzungsanlagen (z. B. Zisternen, Regentonnen, Brauchwassersysteme)
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Pflicht zur Regenwassernutzung bei Neubauten (Gartenbewässerung, Toilettenspülung)
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Entsiegelung privater Flächen, Rigolen-/Muldensysteme, wasserdurchlässiges Pflaster
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Modellprojekte Grauwasserreinigung, Versickerungsoption an der Kläranlage Hille
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Niedrigere Abwassergebühren und kombinierte Förderprogramme (Gründach + Speicher)
Energiewende vor Ort
Erneuerbare Energien helfen nicht nur, unser Klima und damit die Menschen zu schützen, sondern sorgen dafür, dass die Energiekosten für uns alle sinken. Wir setzen uns für Projekte vor Ort ein, die Hille Schritt für Schritt der Klimaneutralität näherbringen – z. B. Photovoltaik, Windenergie (einstellige Anzahl), Nahwärmekonzepte, Stromspeicherlösungen und Direktvermarktung von Strom. Der Ansatz sollte hierbei sein „Von Bürgern für die Bürger“. So bleibt die gesamte Wertschöpfung vor Ort und wir können alle davon profitieren. Jeder, ob Privatperson oder Unternehmen, kann seinen Teil zum Gelingen der Energiewende beitragen. Unser Ziel: 100 % des Energieverbrauchs von Hille bis 2045 lokal erzeugen.
Wichtige Punkte
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Photovoltaik, Wind, Nahwärme, Speicher, Direktvermarktung
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Bürgerenergiegenossenschaften sichern lokale Wertschöpfung
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Beteiligung von Privathaushalten und Unternehmen
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Sinkende Energiekosten durch Ausbau der Erneuerbaren
- 100% des Energieverbrauchs von Hille bis 2045 in Hille erzeugen
Bauen und Wohnen
Der Gebäudesektor ist für ca. 33 % aller CO₂-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Abriss und der Neubau von Gebäuden haben dabei eine besonders schlechte CO₂-Bilanz. Gut, dass wir in Hille viele Bestandsgebäude mit Leerstand haben, die neue Nutzungen erfahren könnten. Die Sanierung von bestehenden Gebäuden und das Vermeiden von Leerständen sollte Priorität haben, denn der Erhalt und die Sanierung von Bestandsgebäuden schützen das Klima und unser Ortsbild. Auch im Bereich Bauen und Wohnen sollte gelten: „Von Bürgern für die Bürger“. Eine Wohngenossenschaft, die sich auf die Sanierung des Gebäudebestandes konzentriert, schafft Möglichkeiten für ein nachhaltiges, klimafreundliches und vor allem bezahlbares Wohnen in Hille für alle Generationen.
Wichtige Punkte
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Vorrang für Sanierung leerstehender Bestände
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Neubau nur ausnahmsweise und begründet
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Bürger-Wohngenossenschaft für bezahlbares, generationengerechtes Wohnen
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Schutz des Ortsbildes + bessere CO₂-Bilanz
Ehrenamt stärken
Das Ehrenamt ist wichtig für das Funktionieren und den Zusammenhalt der Zivilgesellschaft. Die Gemeinde beteiligt sich bereits an der landesweiten Ehrenamtskarte. Wenn im Ehrenamt engagierte Menschen das Gefühl bekommen, dass ihre geleistete Arbeit nicht gesehen oder als selbstverständlich abgetan wird, kann dies zu Unzufriedenheit und zum Rückzug aus dem Ehrenamt führen. Wir wollen den ehrenamtlich Tätigen bzw. den Vereinen ein regelmäßiges Forum anbieten, auf dem sie gemeinsam für alle als Ehrenamtliche erkennbar werden (z. B. Ehrenamtstag auf dem Hiller Markt oder ein Straßenfest).
Wichtige Punkte
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Ehrenamtskarte NRW seit 2018 in Hille
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Regelmäßiger Ehrenamtstag / Forum auf dem Hiller Markt
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Sichtbarkeit, Wertschätzung und Netzwerkpflege für Vereine
Tempo 30 in Hille-Ort
Der zunehmende Verkehr in Hille-Ort benötigt Aufmerksamkeit und Entscheidungen! Eine flächendeckende 30-Zone innerorts würde das zu Irritationen führende Stückwerk von 30er-Zonen aufheben. Verringerung der Lärmbelästigung für Anwohner, der Schadstoffemissionen, Verkehrssicherheit und weitere Umweltaspekte würden sich auswirken. Der langsam fließende Verkehr hat positive Auswirkungen auf den Einzelhandel.
Wichtige Punkte
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Flächendeckende Tempo-30-Zone auf allen vier Hauptstraßen
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Mehr Sicherheit für Fußgänger, Radfahrer, Schulwege
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Weniger Lärm und Abgase, besseres Einkaufsklima
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Positive Wirkung trotz rauer Fahrbahnoberfläche
Schutz und Wiederherstellung der Ackerrandstreifen
In besorgniserregendem Tempo verschwinden unsere Ackerrandstreifen. Diese gehen unwiederbringlich verloren, mit ihnen schützenswerte Pflanzen und Insekten. Sogar der Igel ist – neben dem Rückgang der Vogelpopulation – bedroht durch den Rückgang der Ackerrandstreifen und den massiven Einsatz von Pestiziden.
Wichtige Punkte
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Grenzabstände einhalten, Randstreifen schützen & renaturieren
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Verkleinerung oder Spritzung kommunaler Wege stellt ein Problem dar
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Erhalt von Lebensräumen für Pflanzen, Insekten, Vögel, Igel
Schulstandorte sichern
Eine gute Bildung beginnt mit wohnortnahen Schulen. Kürzere Wege erhöhen nachweislich die Teilhabe und reduzieren Fehlzeiten. Wir kämpfen für den Erhalt und die Stärkung unserer Schulstandorte in Hille. Moderne Ausstattung, barrierefreie Zugänge und eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur sind Grundvoraussetzung. Auch eine Klimatisierung unserer Schulen sollte langfristig erfolgen, um hitzebedingte Lern- und Gesundheitsprobleme zu vermeiden.
Wichtige Punkte
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Alle Hiller Schulen erhalten und modernisieren
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Barrierefreie Zugänge, digitale Infrastruktur, Gebäudekühlung
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Langfristige Sicherung wohnortnaher Bildung
Junge Menschen in die Politik
Wir brauchen die Perspektiven junger Menschen in der Kommunalpolitik. Formalisierte Beteiligungsformate wie Jugendparlamente und -beiräte erhöhen die politische Wirksamkeit der Teilnehmenden signifikant: Mehr als 70 % der Befragten geben an, dass ihre Anliegen später tatsächlich in Ratsbeschlüsse einflossen; zugleich steigt ihr Vertrauen in die Kommunalverwaltung deutlich.
Darum möchten wir dich aktiv zur Teilnahme ermutigen und leicht zugängliche Beteiligungsmöglichkeiten schaffen – etwa einen Jugendbeirat mit Antragsrecht sowie digitale Jugend-Beteiligungsplattformen, auf denen Ideen direkt diskutiert und priorisiert werden können. Zugleich senken wir selbst bei dieser Wahl mit einem neuen Jungen Team den Altersdurchschnitt unserer Ratsfraktion spürbar und brechen so eingefahrene Routinen auf. Frische Perspektiven sorgen dafür, dass Hille zukunftsgerechte Entscheidungen trifft.
Wichtige Punkte
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Konkrete Beteiligungsformate für Jugendliche
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Deutlich niedrigerer Altersdurchschnitt der Hiller Grünen Fraktion
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Frische Ideen für festgefahrene Strukturen
Haltung zeigen
Wir Grünen in Hille zeigen Haltung für eine offene, vielfältige und tolerante Gesellschaft, in der niemand aufgrund seiner Herkunft, Religion oder sexuellen Orientierung benachteiligt wird. Diskriminierungserfahrungen sind auch in Deutschland noch weit verbreitet. Gleichzeitig belegen Untersuchungen, dass Kommunen mit einer ausgeprägten Willkommens- und Menschenrechtskultur resilienter, innovativer und wirtschaftlich stärker sind.
Wichtige Punkte
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Eintreten für Vielfalt, Offenheit, Menschenrechte
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Klare Position gegen Diskriminierung und Hass
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Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen
Mobilität
Der Ausbau sicherer Radwege soll massiv vorangetrieben werden; gleichzeitig brauchen wir kostenlose Lademöglichkeiten für Elektrofahrräder und gut beleuchtete, sichere Abstellanlagen. Studien zeigen, dass Bike-&-Ride-Konzepte die ÖPNV-Nutzung im Mittel um 20 – 35 % erhöhen, wenn Radinfrastruktur, sichere Stellplätze und Ladepunkte kombiniert werden. E-Bikes spielen dabei eine wachsende Schlüsselrolle: Ladestationen an Haltestellen und Busknoten verlängern die erreichbare Distanz, ersetzen vorherige Pkw-Fahrten und erhöhen die Chance, dass Pendler*innen auf den ÖPNV umsteigen.
Ebenso wichtig ist die vollständige Barrierefreiheit aller Haltestellen. Eine Umrüstung auf stufenlose Einstiege, taktile Leitsysteme und Echtzeitanzeiger erhöht die Zahl der Einsteiger*innen mit Mobilitätseinschränkung. Je besser die Zugänglichkeit, desto höher insgesamt die Fahrgastzahlen – unabhängig von Fahrpreis oder Taktung.
Wichtige Punkte
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Sicheres Radwegenetz + Ladestationen und Abstellanlagen
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Barrierefreie Haltestellen im gesamten Gemeindegebiet
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Höhere Umstiegsbereitschaft auf ÖPNV und Fahrrad
Umweltschutz
Wir setzen uns umfassend für den Umweltschutz in Hille ein. Deutschlands Biodiversität steht nach dem BfN-Indikatorenbericht 2024 weiter unter erheblichem Druck: Über 75 % der erfassten Lebensraumtypen befinden sich in einem „ungünstigen“ oder „schlechten“ Erhaltungszustand, und rund 30 % der bewerteten Tier- und Pflanzenarten gelten als gefährdet. Besonders betroffen sind Offenland-Ökosysteme, Moore und artenreiches Grünland; der Bericht verzeichnet hier seit 1990 einen kontinuierlichen Rückgang von Strukturvielfalt und Bestandsgrößen.
Der globale IPBES-Bericht warnt zugleich, dass weltweit bis zu eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind und die Geschwindigkeit des Artenverlusts „mindestens zehn- bis hundertmal höher“ liegt als im Durchschnitt der letzten zehn Millionen Jahre. Als wirksamste Gegenmaßnahmen nennt er großflächige Renaturierung, die Vernetzung von Lebensräumen, eine ökologische Bewirtschaftung der Agrarflächen und das Einbinden von Ökosystemleistungen in jede kommunale Entscheidung.
Für Hille bedeutet das konkret: Wir wollen degradierte Flächen – etwa Drainage-Moorstandorte, Bachauen oder ehemalige Kiesgruben – Schritt für Schritt in Funktionsräume für Wasser- und Artenschutz zurückführen. Gleichzeitig muss bestehender Naturbestand (z. B. Hecken, Feldraine, Streuobstwiesen) konsequent gesichert werden. Bei unvermeidbaren Nutzungskonflikten – etwa dem Ausbau der Windenergie – setzen wir auf sorgfältige Standortwahl, adaptive Abschaltalgorithmen und Ausgleichsmaßnahmen, um Artenschutz und Klimaschutz in Einklang zu bringen.
Wichtige Punkte
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Renaturierung und Bestandsschutz in der Planung verankern
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Sensibilisierung von Bürger*innen und Betrieben
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Nachhaltigkeit als Leitmotiv jeder Entscheidung
Gewerbe ansiedeln
Hille soll ein attraktiver Standort für nachhaltiges Gewerbe sein. Studien zeigen, dass Green-Tech-Unternehmen überdurchschnittlich viele hochwertige Arbeitsplätze schaffen und regionale Wertschöpfung stärken. Dachflächen sollten dabei maximal für Photovoltaik genutzt werden, ein Potenzial, das umfangreiche Analysen bestätigen. Insbesondere hinsichtlich der Energiewende und des Flächendrucks sollten Dachflächen nicht unbebaut bleiben. Hier wurde bereits Fläche versiegeln und kann nicht anderweitig genutzt werden. Ein Gebäude bauen und auf einer anderen Fläche einen Solarpark errichten führt zu doppeltem Flächenverbrauch.
Wichtige Punkte
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Zukunftsfähige, umweltfreundliche Unternehmen anziehen
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Gute Arbeitsplätze bei geringer Umweltbelastung
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Vollflächige Nutzung geeigneter Dächer für Photovoltaik
Literatur- & Quellenverzeichnis
- ↩ 1Umweltbundesamt (2009): Regenwasserbewirtschaftung, S. 42. PDF ansehen
- Umweltbundesamt (2019): Steckblatt Regenwasserbewirtschaftung, S. 1. PDF ansehen
- Umweltbundesamt: Projekt AKUT. Zur Webseite
- Agora Energiewende (2025): Preiseffekte der EE-Ausbauszenarien. Zur Webseite
- Fraunhofer ISE (2025): Photovoltaik – Aktuelle Fakten, S. 67 f. PDF ansehen
- IZES (2024): Bürgerenergie & regionale Wirtschaft, S. 54. Zum Artikel
- Umweltbundesamt: Energiesparende Gebäude. Zur Webseite
- DIW/UBA (2023): Abriss, Neubau oder Sanierung – CO₂-Bilanz, S. 1. PDF ansehen
- ZiviZ (2023): ZiviZ-Survey, S. 34. PDF ansehen
- Umweltbundesamt (2016): Tempo 30 – Wirkungen auf Lärm & Luft, S. 13 f. PDF ansehen
- Difu (2025): Einzelhandel & Verkehrsberuhigung, S. 8. PDF ansehen
- Umweltbundesamt (2024): Biodiversität gefährdet. Zur Webseite
- NABU Berlin (2024): Igel in Berlin, S. 4. Zur Webseite
- Springer/NEPS (2021): Schulwege & Bildung, S. 221 ff. Kapitel lesen
- Umweltbundesamt: GE-I-1 Hitzebelastung. Zur Webseite
- DJI/DKHW (2020): Starke Kinder- und Jugendparlamente, S. 44. 48PDF ansehen
- Bertelsmann Stiftung (2018): Faktor Vielfalt, S. 8 f. PDF ansehen
- Difu (2019): Bike + Ride Leitfaden, S. 2–5. PDF ansehen
- NABU (2021): Forderungspapier Renaturierung, S. 5. PDF ansehen
- Umweltbundesamt (2024): Beschäftigung & Umwelt. PDF ansehen
- Fraunhofer ISE (2025): Photovoltaik-Fakten, S. 30–32. PDF ansehen